Chancen- und Prognosebericht


Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges sind bisher noch nicht abzuschätzen. Daher beziehen sich die Ausführungen zu den wirtschaftlichen Aussichten für 2022 noch weitgehend auf die Ausgangslage vor der militärischen Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts. Laut der Prognosen der Weltbank vom Januar 2022 soll die Weltwirtschaft 2022 mit 4,1 % moderater als im Vorjahr wachsen. Die Coronapandemie und Störungen in den globalen Wertschöpfungsketten werden zunächst ein wichtiger Einflussfaktor bleiben.

Beeinflussende Rahmendaten
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der im Februar 2022 eingetretenen, kriegerischen Handlungen zwischen Russland und der Ukraine sind bisher noch nicht abzuschätzen. Die Auswirkungen dürften jedoch, je nach Region und finanzieller wie wirtschaftlicher Verflechtung mit Russland, unterschiedlich stark ausfallen. Die AKA beobachtet die weitere Entwicklung sehr genau. Vor diesem Hintergrund versicherte die EZB, zunächst die wirtschaftlichen Aussichten einer umfassenden Bewertung zu unterziehen und den jüngsten Entwicklungen Rechnung zu tragen. Eine reibungslose Liquiditätsversorgung wird sichergestellt. Die EZB ist bereit, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um ihrer Verpflichtung nachzukommen, Preis- und Finanzstabilität im Euroraum zu gewährleisten. [1]

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den beschlossenen Sanktionen. Die beiden Hauptkanäle, durch die die Wirtschaft des Euroraums beeinflusst wird, sind die Energiepreise und das Vertrauen beziehungsweise die Unsicherheit. [2]

Die Ausführungen zu den wirtschaftlichen Aussichten für 2022 beziehen sich daher noch weitgehend auf die Ausgangslage vor der militärischen Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts. Laut der Prognosen der Weltbank vom Januar 2022 soll die Weltwirtschaft 2022 mit 4,1 % moderater als im Vorjahr wachsen. Die Coronapandemie und Störungen in den globalen Wertschöpfungsketten werden zunächst ein wichtiger Einflussfaktor bleiben. Im Jahresverlauf sollten Strategieanpassungen zugunsten von verbesserten Lieferketten und Produktionsabläufen zu erwarten sein. Daneben dürften Themen wie Digitalisierung, Elektromobilität, Energieversorgung sowie generelle Klima- und Nachhaltigkeitsaspekte von Relevanz sein. Das Wachstum wird durch eine akkommodierte Geldpolitik
flankiert, auch wenn die Impulse schwächer werden und erste Zinsschritte auf die Agenda rücken, die für die USA erwartet und in größeren Emerging Markets bereits erfolgt sind. Gleiches gilt für die Finanzpolitik: Zwar werden vielfach Notfallstützungsmaßnahmen zurückgefahren, insgesamt bleibt die Fiskalpolitik im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten und Notwendigkeiten aber expansiv. In den USA ist die Umsetzung von Teilen der geplanten „American Jobs Plans“ wahrscheinlich geworden. In Europa sind
Auszahlungen aus dem EU-Wiederaufbaufonds zu erwarten. Demzufolge wird für die Industrieländer ein Wirtschaftswachstum von 3,8 % erwartet, für die Schwellen- und Entwicklungsländer etwas höhere 4,6 %. [3]

Nach dem starken Welthandelswachstum im Vorjahr, beeinflusst von pandemiebedingten Aufholeffekten, rechnet die Welthandelsorganisation WTO für 2022 mit dem Einschwenken auf eine moderatere Expansionsrate von 4,7 %. Angebotsseitige Probleme wie Halbleiterknappheit und Hafenrückstaus können die Lieferketten in bestimmten Bereichen zwar beeinträchtigen, sollten aber keinen übermäßigen Einfluss auf das gesamte Welthandelsvolumen nehmen. [4] Das asiatisch-pazifische Freihandelsabkommen RCEP, das zu Beginn des Jahres 2022 in Kraft getreten ist und mit dem der größte Freihandelsblock der Welt entsteht, lässt Impulse für die Zukunft erwarten. [5]

Nach Einschätzung der Europäischen Kommission aus dem Herbstgutachten 2021 soll die Wirtschaft im Euroraum im Jahr 2022 um 4,3 % zulegen. Wenn die pandemische Lage im Jahresverlauf wieder vermehrte Aktivitäten im Dienstleistungssektor ermöglicht und sich Störungen in den Zulieferketten zunehmend auflösen, ist mit einer Fortführung der konjunkturellen Erholung zu rechnen. Die Auftragseingänge und die aufgelaufenen Auftragsbestände sind in der Industrie hoch. Die Finanzierungsbedingungen für Investitionen sind weiterhin günstig. In den Zeiten der Pandemie sind zwangsweise hohe Überschussersparnisse entstanden, die Normalisierung dürfte diesbezüglich
den Konsum fördern. Daneben helfen die Auszahlungen aus dem EU-Wiederaufbaufonds vor allem den südeuropäischen Ländern, die eigene Wirtschaft in stärkerem Maße zu stimulieren als dies aus
eigener Finanzkraft möglich wäre. [6] Nach ersten Aussagen aus der EZB zu den Folgen
des Ukrainekrieges kann das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone, je nach Szenario, zwischen 0–1 % geringer ausfallen. [7]

Die konjunkturelle Lage in Deutschland wird aufgrund der großen Bedeutung der Automobilindustrie zunächst noch vergleichsweise stark von Lieferkettenengpässen beeinträchtigt. Bei Auflösung des Rückstaus ist angesichts von hohen Auftragsbeständen mit einem kräftigen Wachstumsimpuls zu rechnen. Getragen wird der Aufschwung vom Konsum und steigenden Ausrüstungsinvestitionen. Zu
den Herausforderungen zählen ein Strukturwandel in der Autoindustrie, Digitalisierung und Klimaschutzmaßnahmen. Nach der Prognose des Sachverständigenrates sollte das reale Bruttoinlandsprodukt 2022 um 4,6 % wachsen. [8] Der Ausblick für den deutschen Außenhandel bleibt durch den hohen Auftragsbestandes positiv, sodass ein Exportwachstum von 7 %, welches über dem langfristigen Durchschnitt von 4,5 % liegt, möglich ist. [9] Russland zählte mit einem Anteil von 2,3 % am deutschen Außenhandel insgesamt zu den 15 wichtigsten Handelspartnern Deutschlands im Jahr 2021. Exportiert wurden vor allem Maschinen, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse, sodass die direkten Folgen der Sanktionen zunächst branchenspezifisch zu spüren sein dürften. [10]

Für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird für 2022 ebenfalls ein moderates Wachstum erwartet, das vom Pandemiemanagement und Impffortschritt beeinflusst wird. In den meisten Regionen wird die Wirtschaftsleistung das Vorpandemieniveau noch nicht erreichen. In China dürfte die Wachstumsdynamik künftig unter der 6 %-Marke liegen, angesichts von restriktiveren Kreditmaßnahmen, wobei das Land verstärkt auf „Wachstum für alle“ sowie die Förderung von technologischer Innovationsfähigkeit und Eigenständigkeit, wie Künstliche Intelligenz oder Luft- und Raumfahrttechnik, setzt. [11] In Asien dürfte Indien zum zweiten Mal in Folge die höchste Wachstumsrate mit 8,7 % für 2022 ausweisen. Für die südostasiatischen Länder wird ein Anknüpfen an ihren früheren Wachstumspfad prognostiziert. Belastend
dürfte sich in etlichen Ländern Lateinamerikas und Osteuropas die hohe Inflation auswirken. In den größeren Schwellenländern haben die Zentralbanken bereits ihre Leitzinsen erhöht. Für Brasilien, Mexiko und die Türkei wird nach überdurchschnittlich hohen Wachstumsraten des Vorjahres eine moderatere wirtschaftliche Expansion erwartet. Dagegen sollten Afrika, der Nahe Osten und Zentralasien auf ähnlich
moderatem Niveau wie im Vorjahr expandieren, wobei die höchsten Zuwächse für Usbekistan und Ägypten prognostiziert sind. [12] Für die russische Wirtschaft ist, als Folge der westlichen Sanktionen, mit einer deutlichen Rezession zu rechnen. [13] Die wirtschaftlichen Einbußen für die Ukraine werden enorm sein. Die Auswirkungen auf die osteuropäischen Nachbarländer hängen vom Grad der bisherigen wirtschaftlichen und finanziellen Verflechtungen ab. 

Neben der Betrachtung der wirtschaftlichen Lage ist es für den Geschäftsschwerpunkt der AKA wichtig,  die Risiken zu beurteilen, die sich aus verschiedenen internationalen Einflussfaktoren ergeben. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Russland, die benachbarten Länder, auf Deutschland sowie auch weltweit sind im laufenden, militärischen Konflikt in ihrem Ausmaß noch nicht abzuschätzen. Neben den unterschiedlichen wirtschaftlichen Einbußen im laufenden Jahr dürften die geopolitischen Verschiebungen auch mittelfristige Veränderungen bedeuten. Daneben besteht die Möglichkeit einer länger als erwartet anhaltenden Pandemie aufgrund von neuen Virusvarianten, wie die Omikronvariante.

Auch die Produktions- und Lieferengpässe könnten länger andauern und Preisdruck bei Rohstoffen entstehen. Dies würde wiederum die Notenbanken vor schwierige Abwägungen stellen, da eine stärkere
Straffung der Geldpolitik das Wirtschaftswachstum dämpfen würde. Ein stärkeres Rückfahren der lockeren Geldpolitik, insbesondere in den USA, birgt zudem das Risiko globaler Portfolioumschichtungen und steigender Kapitalflüsse aus Schwellenländern heraus. Dies kann in den betroffenen Ländern zu Währungsabwertung und Inflationsdruck, Zinserhöhungen und zu Zahlungsproblemen bei Fremdwährungskrediten führen. Es verbleibt Unsicherheit darüber, wie sich die Solvenz von krisengeschüttelten Wirtschaftseinheiten entwickeln wird, wenn Stützungsmaßnahmen oder Schuldmoratorien beendet werden. [14] Weitere Risiken können sich aus internationalen politischen Entwicklungen ergeben. Eine aus diversen Themen resultierende politische Unsicherheit, Klimawandel, Naturkatastrophen, weitere geopolitische Spannungen und soziale Verwerfungen können ebenfalls die Wachstumserwartungen hemmen. [15]

Im Gegenzug würden durch eine schnelle Lösung im militärischen Russland-Ukraine-Konflikt positive Impulse entstehen. Begünstigt wäre das Wachstum durch eine effiziente, verlässliche Eindämmung der
Covid-19-Pandemie und durch eine schnellere Impfstoffproduktion, die auch Ländern mit niedrigeren Einkommen zur Verfügung steht. [16] Eine größere Ausweitung der Rohstofffördermengen kann die aktuell hohen Preise nachhaltig dämpfen. Dies könnte die Inflation wirksam abschwächen, den Notenbanken eine Fortführung der lockeren Geldpolitik ermöglichen und somit zu einem stärkeren Wirtschaftswachstum führen als prognostiziert. [17] Produktivitätsgewinne durch Transformationsfortschritte, teils beschleunigt durch Pandemiemaßnahmen oder Wiederaufbaufonds, können sich mittelfristig positiv auswirken. Weitere positive Impulse brächten die Stärkung der internationalen Gemeinschaft, handelspolitische Entspannung, ein stärkeres Wachstum in China und die Entschärfung von weiteren geopolitischen Konflikten. [18]

Chancenbericht
Der Begriff „Chancen“ wird als Aussicht auf eine mögliche künftige Entwicklung oder den Eintritt von Ereignissen definiert, welche zu einer für das Unternehmen positiven Prognose- beziehungsweise Zielabweichung führen kann. Insofern sind Chancen als das Gegenteil von Risiken zu verstehen. Chancen sieht die AKA aufgrund der folgenden Themenstellungen.

Die AKA konnte im Berichtsjahr 2021 ihre Marktreichweite erhöhen, da durch die Öffnung des potenziellen Gesellschafterkreises für Nicht-Banken und nicht-deutsche Institute sowohl die ING-DiBa AG als auch die Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG in den Vorjahren als zwei strategisch wichtige Gesellschafter gewonnen werden konnten. Zudem wurde das Geschäft mit Partnern auf Geschäfts- und Refinanzierungsseite über den Gesellschafterkreis hinaus weiter ausgebaut. Auf dieser Basis besteht auch künftig Raum, bestehende Geschäftsverbindungen zu intensivieren und das Partnernetzwerk weiter zu verbreitern.

Bereits 2019 begann die Digitalisierung der Kreditantragsstrecke über das bankeigene Online-Portal SmaTiX (Small Ticket Express) für kleinteilige ECA-gedeckte Bestellerkredite und wurde 2021 weiter ausgebaut. Neben der Anbindung der digitalen Plattform an die Vertriebskanäle von Gesellschafterbanken wird ein direkter Zugang für Exporteure angeboten, was zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten bietet.

Weitere Chancen ergeben sich für die AKA aus der Transition von Branchen und Unternehmen hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und CO2-Neutralität. Der Finanzierung von klimafreundlichen Exporten und Investitionen für eine nachhaltige Transformation wird eine zunehmend größere Bedeutung zukommen.


Prognose der Entwicklungen
Zusammengefasst wird für 2022 ein Neugeschäftsvolumen von rund 1,9 Mrd. EUR, über alle Produktgruppen, hinweg geplant.

Die AKA misst einen Key Performance Indicator (KPI), der sich auf die Qualität des Kreditgeschäfts der AKA bezieht. So soll der Anteil des Adressratings in den Ratingstufen „größer 74“, bezogen auf das Gesamtkreditportfolio der AKA, maximal 6,3 % betragen. Die Berechnung des KPI wurde gegenüber
Vorjahr angepasst und durch den Vergütungskontrollausschuss des Aufsichtsrats festgelegt. Als Gesamtkreditportfolio (Nettosicht) werden alle Performing Loans (bisher alle Kreditengagements inklusive NPL) definiert. Die Grenze bei den Ratingstufen wurde von 70 auf 74 erhöht und entspricht nun, analog zu anderen Darstellungen des Kreditportfolios im Risikomanagement, der 10er-Ratingskala (gleichbedeutend mit RK 70), welche von 10 bis 100 reicht. Der adjustierte KPI dient zur besseren internen Steuerung der Asset-Qualität und harmonisiert die Darstellungen des Kreditportfolios. Der Zielwert für 2022 wurde aus dem bestehenden Kreditportfolio und den erwarteten Entwicklungen in 2022 abgeleitet.

Bei den finanziellen KPIs wird die Entwicklung wie folgt prognostiziert: Nettoerträge aus dem Kreditgeschäft in Höhe von rund 58,1 Mio. EUR. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine geplante Steigerung von 4 %. Auf der Kostenseite ist wie bereits 2021 in der Planung für 2022 ein Investitions- und Innovationsbudget enthalten. Mit Berücksichtigung dieses gesonderten Aufwands erwartet die AKA eine Cost-Income-Ratio von rund 52,2 % , was einer Steigerung von 1,9 Prozentpunkten gegenüber 2021 bedeutet, sowie einen Return-on-Equity vor Steuern von 9,6 % gegenüber 8,5 % im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Die Auswirkungen der auch 2022 anhaltenden Coronapandemie auf die prognostizierten KPIs, wie auch auf makroökonomischer Ebene, sind für die AKA noch nicht abschätzbar. Eine negative Abweichung der
Planzahlen kann daher nicht ausgeschlossen werden.

Die im Februar 2022 begonnene, militärische Auseinandersetzung in der Ukraine wird gemäß der zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses aufgestellten Prognosen einen spürbaren Einfluss auf die Finanz-, Ertrags-, Vermögens-, Risiko- und Liquiditätslage der AKA haben. Basis der Analysen hinsichtlich der Auswirkungen bildet das bestehende Kreditportfolio gegenüber Kreditnehmern in den involvierten Ländern Russland, Belarus und Ukraine. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses besteht dabei ein Bruttoexposure von rund 548 Mio. EUR, welches zum Großteil gegenüber russischen Kreditnehmern besteht. Nach Abzug der bestehenden ECA-Sicherheiten, die risikomindernd wirken, verbleibt ein Nettoexposure von rund 117 Mio. EUR. Die Kreditnehmer verteilen sich auf diverse Branchen, wobei ein Schwerpunkt im Bereich Energieversorgung und Bergbau liegt. Unterteilt man das Kreditportfolio nach Währungen, liegt der Schwerpunkt im EUR-Bereich, wobei ein kleinerer Anteil in USD dotiert ist. Der Großteil des bestehenden Kreditportfolios hat eine Restlaufzeit im mittel- bis langfristigen Bereich (>1 Jahr).

Auf Basis dieses Kreditportfolios und der bisher verhängten Sanktionen hat die AKA mehrere Szenarien entwickelt, die einen unterschiedlichen Schweregrad haben. Die Szenarien reichen von einem teilweisen SWIFT-Ausschluss von involvierten Banken hin zu einem Komplettausfall des Kreditportfolios mit russischen Kreditnehmern. Dabei werden entsprechende Auswirkungen auf die Liquidität, die Ertragslage, die Kapitalausstattung und die KPIs betrachtet.

Mögliche absehbare Folgen für die AKA sind eine Belastung der NSFR, erhöhte Risikovorsorge in Form von PWB und EWB sowie mögliche Verluste, die die Eigenmittel der AKA mindern.

Bezüglich der Auswirkungen auf die Liquidität der AKA ist nach dem Schweregrad der Szenarien zu unterscheiden. Diese reichen von einer stabilen Liquiditätslage und einer unbeeinträchtigten NSFR hin zu einer Absenkung der NSFR um ca. 4 % und einer Liquiditätsbelastung 2022 von rund 52 Mio. EUR im Worst Case. Die AKA sieht auch im Worst Case die Erfüllung der Liquiditätsanforderungen als nicht gefährdet an.

Die Ergebnisse der einzelnen Szenarien zeigen negative Auswirkungen auf die KPIs der Bank. So zeigen die Szenarien, dass sich die Nettoerträge aus dem Kreditgeschäft aufgrund einer angenommenen Einschränkung des Neugeschäfts reduzieren werden. Entgegen der genehmigten Planung für 2022, die einen Wert von 58,1 Mio. EUR aufweist, bewegen sich die Werte in den Szenarien in einem Korridor von rund 51,4 Mio. EUR bis 56,8 Mio. EUR. Die betrachteten Szenarien zeigen aus eine Auswirkung auf die Cost-Income-Ratio der AKA. Diese wurde mit 52,2 % geplant und zeigt sich in den Szenarien, aufgrund reduzierter Nettoerträge und gestiegener Verwaltungskosten, auf einem Niveau zwischen 53,4 % und 60,8 %. Nach Abzug einer erhöhten Risikovorsorge in Form von PWB und/oder EWB reduzieren sich die geplanten Jahresüberschüsse und mindern den geplanten RoE von 9,6 % auf ein Niveau zwischen 2,1 % und dem Planwert. Hinsichtlich des KPI „Anteil Nettorisiko < RK 74“ werden negative Auswirkungen
prognostiziert, aufgrund von erwarteten Rating-Downgrades von involvierten Kreditnehmern. Betrachtet man zusätzlich die Kapitaldimension in den Szenarien, ist feststellbar, dass durch erhöhte Risk Weighted
Assets und einer Reduzierung der Eigenmittel ein Absinken der Gesamtkapitalquote auf ein Niveau von 13,6 % bis 15,3 % erfolgt, bei einem Planwert von 15,2 %. Die Ergebnisse zeigen, dass die AKA auch im Worst Case die aufsichtlichen Anforderungen erfüllt und risikotragfähig bleibt.


(1) Vgl. Europäische Zentralbank EZB. Pressemitteilung 25.2.2022. Erklärung zur Ukraine von Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank. URL: https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/ezb (Stand: 1.3.2022).

(2) Vgl. Siedenbiedel, Christian. Zweifel am Tempo der Zinswende. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25.2.2022. Kurzverweis: Siedenbiedel 2022. URL: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/ukraine-konflikt-zweifel-am-tempo-der-zinswende-durcheskalation-17834593.html (Stand: 1.3.2022).

(3) Vgl. The World Bank: Global Economic Prospects, January 2022. Washington, DC. URL: https://www.worldbank.org/en/publication/global-economic-prospects. Kurzverweis: World Bank 2022. (Stand: 16.2.2022).

(4) Vgl. World Trade Organisation WTO. Press Release / 889. 04.10.2021. URL: www.wto.org/english news_e/pres21_e/pr889_e.htm. Kurzverweis: WTO 2021. (Stand: 16.2.2022).

(5) Vgl. United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD). Asia-Pacific partnership creates new ‘centre of gravity’ for global trade. 15.12.2021.

(6) Vgl. European Commission. European Economic Forecast – Autumn 2021. Institutional Paper 160. URL: https://ec.europa.eu/info/business-economy-euro/economic-performance-and-forecasts/economic-forecasts/autumn-2021-economicforecast_en (Stand: 16.2.2022).

(7) Vgl. Siedenbiedel 2022.

(8) Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Jahresgutachten 2021/22. Dezember 2021. URL: https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/jahresgutachten-2021.html (Stand: 16.2.2022).

(9) Vgl. DIHK. Deutsche Unternehmen im Ausland trotzen abflachender Weltkonjunktur. https://www.dihk.de/de/aktuelles-und-presse/aktuelle-informationen/deutsche-unternehmen-im-ausland-trotzen-abflachender-weltkonjunktur--60730. (Stand: 16.2.2022).

(10) Vgl. Statistisches Bundesamt. Fakten zum Außenhandel mit Russland. Pressemitteilung Nr. N 010 vom 24.2.2022.

(11) Vgl. FERI Prognose Update – Dezember 2021: Lage und Perspektiven der Weltwirtschaft.

(12) Vgl. World Bank 2022.

(13) Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Kreml gesteht neue „wirtschaftliche Realität“ ein, 28.2.2022.

(14) Vgl. ifo Institut. Ifo Konjunkturprognose Winter 2021. München. URL: www.ifo.de / node/67010. Kurzverweis: ifo 2021. (Stand: 16.2.2022).

(15) Vgl. International Monetary Fund (IMF). World Economic Outlook: Recovery during a Pandemic – Health Concerns, Supply Disruptions, Price Pressures. Washington, DC, October 2021. URL: https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2021/10/12/world-economic-outlook-october-2021. Kurzverweis: IMF 2021. (Stand: 16.2.2022).

(16) Vgl. IMF 2021 und World Bank 2022.

(17) Vgl. ifo 2021.

(18) Vgl. IMF 2021 und World Bank 2022.